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Drei starke Frauen

Roman
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Verfasserangabe: Marie NDiaye
Jahr: 2010
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp
Mediengruppe: Belletristik
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Inhalt

Eindringliche Schilderung dreier Frauenschicksale zwischen Frankreich und Afrika. (DR) In dem Roman, der aus drei eigenständigen Geschichten besteht, geht es um afrikanische Frauen, die in ganz unterschiedlichen Milieus leben und mit schweren, zum Teil unlösbaren Problemen konfrontiert sind. In der ersten Geschichte wird eine Pariser Rechtsanwältin von ihrem in Dakar lebenden Vater angefleht, zu ihm zu kommen. Widerstrebend folgt sie seinem Wunsch, da sie mit ihm nur Negatives verbindet, hat er doch die Familie zerstört, als er vor Jahren mit dem fünfjährigen Sohn nach Afrika ging und Frau und Töchter ohne Unterstützung in Paris zurückließ. Die zweite Geschichte wird aus der Sicht eines Franzosen erzählt, der seine Frau unter Vorspiegelung falscher Tatsachen aus dem Senegal in die französische Provinz lockte. Beruflich, als Ehemann und als Vater ein Versager, bangt er nun davor, dass sie ihn verlassen könnte. Die letzte Geschichte handelt von einer kinderlosen Witwe, die als Unperson eine Weile bei der Familie ihres toten Mannes lebt und schließlich mit ein wenig Geld einem Schlepper übergeben wird, der sie nach Europa bringen soll. Dieses Ziel wird sie nicht erreichen, sondern nach einer qualvollen Odyssee vor dem Zaun, der die Festung Europa von Afrika trennt, erschossen werden. Die Protagonistinnen sind keine Superfrauen, die über den Dingen stehen, sie können auch die Verhältnisse, in denen sie leben, nur zum Teil beeinflussen, aber sie verfügen über eine uneitle selbstverständliche Souveränität und Würde. Eine Würde, die auch im Verantwortungsgefühl, das Kindern, Brüdern, ja sogar einem unwürdigen Vater entgegen gebracht wird, zum Ausdruck kommt. Marie NDiaye, Französin mit senegalesischen Wurzeln, hat sich eingehend mit Reportagen über afrikanische Flüchtlinge beschäftigt, vor allem mit dem Buch von Fabrizio Gatti, der einen Flüchtlingstreck vom Senegal bis nach Italien begleitet hat (Rezension s. bn 2/2010, S. 206). Für "Drei starke Frauen" hat sie den bedeutendsten französischen Literaturpreis, den Prix Goncourt, bekommen. Ihr Stil wurde mit jenem des Nobelpreisträgers William Faulkner verglichen. Es gelingt ihr, eine Situation, ein Verhältnis, zum Beispiel die scheinbar belanglosen Kleinigkeiten, die zur Irritation in einer Beziehung führen, realistisch zu beschreiben. Großartig, wie sie in eine solche Beschreibung das Irrationale hineinverwebt - so spielt in der ersten Geschichte ein magischer Baum eine Rolle, in der zweiten ein grauenhafter Raubvogel. "Drei starke Frauen" ist ein großer literarischer Wurf, nach Meinung von Iris Radisch von der ZEIT einer der bedeutendsten Romane der letzten Jahre. Er sollte in keiner Bibliothek fehlen. *bn* Ingrid Kainzner

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Details

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Systematik: Suche nach dieser Systematik DR
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ISBN: 978-3-518-42165-9
2. ISBN: 3-518-42165-4
Beschreibung: 341 S.
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Kalscheuer, Claudia